Homöopathie Kinder

Was ist wenn das «Dorf» fehlt?

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Mit «Dorf» meine ich nicht eine Gruppe von Häusern, inmitten eines ländlichen Gebietes. Ich beziehe es auf Gemeinschaften, in denen sich die Menschen gut kennen, sich das tägliche Leben teilen, sich in Notzeiten unterstützen und sich durch ihren wesentlichen Beitrag in einer Gruppe sicher und wertvoll fühlen. Ich spreche von der natürlichsten Umgebung, in welcher Kinder aufwaschen könnten, biologisch in uns angelegt und immer mehr am aussterben ist.

Diese «dorflose» Realität hat meiner Meinung nach eine grosse Auswirkung auf Familien:

  • …es übt einen grossen Druck auf Eltern aus, da wir alleine oder zu zweit versuchen, das zu leisten, was früher eine Gemeinschaft zur Verfügung stellte.
  • …es verschiebt unsere Prioritäten, da wir viele und auch widersprüchliche Bedürfnisse gleichzeitig erfüllen sollten.
  • …es führt zu Verunsicherung, da die wertvolle Lebenserfahrung und das Feedback anderer Menschen fehlt.
  • …es bringt und dazu, die Familie in einer Lebensphase zu gründen, in der wir am wenigsten Zeit und Energie dafür haben.
  • …wir halten an Idealen und Erziehungsformen fest, um uns mit der Vielfalt der Wege und Optionen nicht zu überfordern, da die Zeit und Energie dazu fehlt.
  • …den Kindern fehlt eine Gruppe von Gleichgesinnten, mit denen sie ihre natürliche Neugierde (in Idealfall auch mal unbeaufsichtigt) ausleben können.

Die Folgen

Dies wiederum lässt Eltern (und Kinder) stark auf die «sozialen» Medien zurückgreifen, um ein «Gefühl» von Verbundenheit zu erzeugen, was uns evt. noch isolierter macht und für das Selbstwertgefühl nicht förderlich ist, da man damit evt. in die «Vergleichsfalle» tappt und das Gefühl, nicht auf allen Ebenen zu genügen, noch verstärkt.

Es geht nicht darum, das Rad der Zeit zurückzudrehen. Frauen werden zwar heute meistens nicht mehr unterdrückt, doch sind sie mit dem Wegfallen des «Dorfes» benachteiligter denn je und dies vor allem, weil der Faktor der Sicherheit, des Eingebundenseins und der Akzeptanz wegfällt und dies in einer Lebensphase, in der alles neu ist und viele sehr isoliert leben.

Fazit:

Die Tatsache, dass wir uns heute so abmühen, hat nichts mit unserer Unzulänglichkeit, sondern mit den stark veränderten kulturellen Umstäden zu tun, in denen wir leben!

Ideen:

  • …achte und lebe so gut als möglich Deine Bedürfnisse
  • …werde Teil einer Interessensgemeinschaft in einem Bereich, welcher Dich interessiert und erfüllt.
  • …leiste Deinen Teil und nur diesen Teil.
  • …achte auf Deine Selbstliebe in einer Kultur des «nie genug» und des Perfektionismus.
  • …spreche Deine persönliche Wahrheit aus, auch wenn Du Angst davor hast.
  • …gib Dich nicht mit wenig zufrieden. Denke in grossen Dimensionen und stelle Dir von, was, und wohin Du möchtest. Der Planet ist gross genug und irgendwo befindet sich der Ort, wo Du Deine Träume realisieren kannst. Dies ist ein erste Schritt in Richtung Veränderung!

Quelle: Mit Kindern wachsen 01/21


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